Ungeachtet aller Turbulenzen lieferte der Aktienmarkt im 3. Quartal – in den USA, als auch weltweit – eine positive Rendite. Aktieninvestments waren damit erneut die richtige Wahl. So erwartet Ken Fisher in seinem letzten Aktienmarktausblick für das Jahr 2007 auch für 2008 eine Fortsetzung des momentanen Bullenmarktes.
Valueinvesting.de, 02. Dezember 2007
Immer wiederkehrende Aktienmarkt-Korrekturen sind dabei für Fisher völlig normal. Aus diesem Grund würde es ihn auch nicht überraschen, wenn der weitere Weg nach oben ab und an ein wenig holprig ausfällt. Die positiven Faktoren für Aktien, die Ken Fisher in seinem Kommentar zu Beginn des Jahres 2007 genannt hat, bestehen nach seiner Ansicht unverändert fort. Auch die Marktkorrektur von August ändert an seiner Einschätzung nichts.
Fisher sagt, dass diese Korrektur aus der Angst vor einer Kreditkredite herbeigeführt wurde, die wiederum durch die Krise am Markt für Subprime-Hypotheken entstanden ist. Er betont dabei erneut, dass es keine Kreditkrise gegeben hat. Stattdessen hat in der Erwartung einer Kreditkrise lediglich die Hortung von Bargeld – und damit die Antithese einer Kreditkrise – stattgefunden.
Da es keine Kreditkrise gab, war nach Fishers Einschätzung auch das Eingreifen der amerikanische Notenbank nicht notwendig. Dass dennoch die Leitzinsen gesenkt wurden, richtet nach seiner Ansicht allerdings auch keinen Schaden an, da er glaubt, dass kleine Zinsschritte keine großen Auswirkungen haben. Sowohl die kurz-, als auch die langfristigen Zinsen werden seiner Meinung nach in der nahen Zukunft niedrig bleiben.
Da die Zinsen von langfristigen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investmentgrad zur Zeit tiefer als im Juli stehen, liegt die Gewinnrendite von Aktien weiterhin komfortabel über der Rendite von Anleihen. Und das weltweit. Fisher geht davon aus, dass dieser positive Zinsunterschied zu einer Wiederaufnahme von bargeldfinanzierten Akquisitionen und Aktienrückkäufen führt.
Das dadurch verringerte Aktienangebot ist eines von Fisher immer wieder genannten Argumenten für steigende Aktienkurse. Während die meisten Analysten nach seiner Einschätzung den Auswirkungen eines sinkenden Aktienangebotes nicht vollständig Rechnung tragen, sollte auch die Entwicklung der Unternehmensgewinne vorerst weiterhin positiv überraschen.
Auch die wiederkehrenden Ängste vor einem weiter rückläufigen US-Dollar sowie vor höheren Goldpreisen – als einem Signal für ansteigende Inflation und sich abschwächenden Aktienmarktgewinnen – hält Fisher für unbegründet. Den Dollar betrachtet er für die Vorhersage von Aktienkursen als ungeeignet, während der Aktienmarkt und Gold zuletzt positiv – und nicht entgegengesetzt – korrelierten.
Als für den Aktienmarkt legitime Risiken führt Fisher mögliche anti-kapitalistische Gesetzgebungen oder größere Fehler in der Geldpolitik an. Die Eintrittswahrscheinlichkeit beider Risiken schätzt Fisher derzeit aber als eher gering ein. Auch aus den im Sommer vonstatten gegangenen Wechseln in den politischen Führerschaften in Japan, Großbritannien und Frankreich ergeben sich für Ken Fisher zur Zeit keine signifikanten Marktrisiken.
Im Ergebnis erwarte Fisher einen positiven Ausklang des Aktienjahres 2007.