Zu diesem Ergebnis kommt Ken Fisher im Forbes Magazine vom 24. August und sieht die Börse am Beginn eines neuen Bullenmarktes. Dabei hält er Korrekturen in der frühen Phase der Erholung für normal. So konnte Kenneth Fisher nur einen Bullenmarkt (im Jahr 1935) finden, der innerhalb seiner ersten zwölf Monate keine Korrekturen aufgewiesen hat. Dafür laufen Bullenmärkte laut Fisher über Jahre.
Valueinvesting.de, 20. September 2009
Seit ihrem Tief am 9. März 2009 haben Aktien, gemessen am Weltaktien-Index MSCI World, bereits um über 50% zugelegt. Das ist nach Aussage von Ken Fisher weitaus mehr, als jede andere Rallye in einem Bärenmarkt zuvor. Fisher weist darauf hin, dass die Markterholung in den Medien interessanterweise weniger Aufmerksamkeit erhalten hat, als die Kursrückgänge im 1. Quartal diesen Jahres. Kenneth Fisher sieht viele positive Aspekte im Markt und sagt, dass diese über kurz oder lang in den Aktienkursen zum Ausdruck kommen werden.
Beispielsweise sehen nur wenige Menschen, dass Häuser momentan sehr erschwinglich sind. Die durchschnittlichen Hauspreise (Median) in den Vereinigten Staaten liegen bei dem 2,8-fachen mittleren Familieneinkommen. Vor drei Jahren lag dieser Faktor noch bei einem Wert von 3,9. Weiterhin positiv ist, dass sich die führenden wirtschaftlichen Indikatoren in Summe (reale Geldmenge, Steigung der Zinsstrukturkurve etc.) weltweit auf dem höchsten Niveau seit einem Jahrzehnt befinden. Darüber hinaus ist die Produktivität gegenüber dem Vorjahr um 2% gestiegen. Fisher hält dies innerhalb des rezessionsbedingten Rückgangs für eine beeindruckende Wachstumsrate.
Auch die Finanzkrise ist für Kenneth Fisher überwunden. Die meisten Zinsdifferenzen zwischen riskanten Wertpapieren wie Junk Bonds gegenüber Schatzobligationen haben ein Niveau erreicht, wie es vor Ausbruch der Krise vorherrschte. Der Bargeldanteil in Form von US-Geldmarktfonds entspricht momentan 42% der Kapitalisierung des Aktienmarktes. Dieses Verhältnis ist nach Aussage Fishers doppelt so hoch, wie in den Jahren 1982 und 2003, als Aktien für eine längere Zeit im Begriff waren zu steigen.
Bereits seit einiger Zeit vertritt Ken Fisher die Ansicht, dass Aktien gemessen an ihren Ertragsaussichten im Verhältnis zu den langfristigen Zinsen weltweit spottbillig sind. Auch in Bezug auf die Rohstoffpreise hält Fisher die gegenwärtigen Aktienkurse für niedrig. Beispielsweise entsprach der US-Aktienindex S&P 500 im Jahr 2000 dem Preis von fünf Unzen Gold. Aktuell kostet der Index nur noch eine Unze. Der Preis für den S&P 500 Index in Körben von Weizen oder Pfunden von Kupfer verhält sich ähnlich.
Abschließend stellt Fisher die Frage, was die Pessimisten dazu sagen? Ihre Gewinne dürften in diesem Jahr gering ausfallen. Wie geht es also weiter? Ken Fisher schätzt den S&P 500 Indexgewinn (vor Abschreibungen) im Jahr 2010 auf 70 Dollar. Damit wird der Markt zum etwa 15-fachen seiner Gewinne gehandelt.