Zwar verzeichnete der von Bill Miller geführte Legg Mason Value Trust im 2. Quartal ein leicht besseres Ergebnis als seine Benchmark, der S&P 500. Seit Jahresanfang hingt Miller mit seiner Performance allerdings dem Gesamtmarkt weiter hinterher.
Valueinvesting.de, 09. August 2007
Diese Entwicklung resultiert nach den Worten Millers hauptsächlich aus dem frühen Engagement in US-Hausbauer, sowie dem Häusermarkt nahestehende Wertpapiere. Darüber hinaus hat sich Millers Fernbleiben von Aktien aus dem Energiesektor negativ bemerkbar gemacht.
Der Energiesektor verzeichnete von allen Branchen sowohl im Monat Juni, im 2. Quartal, in den ersten sechs Monaten seit Jahresbeginn, als auch in einem Drei- und Fünf-Jahreszeitraum die beste Kursperformance. Lediglich auf Sicht der letzten zwölf Monate entwickelten sich andere Sektoren besser.
Daher stellt Bill Miller in seinem aktuellen Brief an die Anteilseigner des Legg Mason Value Trust die Frage, ob wir uns gerade in einem lang anhaltenden Zyklus befinden, oder ob es sich um ein säkulares Ereignis handelt, in dem Energiepreise nicht mehr real – also inflationbereinigt – fallen, wie es bis dato historisch gesehen üblich war.?
Hinsichtlich des US-Hausmarktes gab Miller zu, Ende 2005 und in 2006 zu früh eingestiegen zu sein. Nach Millers Einschätzung erlebt der amerikanische Häusermarkt die schlimmste Zeit seit etwa 15 Jahren. Diese Situation kann sich nach Millers Einschätzung auch noch bis ins Jahr 2009 hinziehen.
Dennoch vertritt Bill Miller die Meinung, dass es einen Unterschied macht, zu früh zu sein, oder gänzlich falsch zu liegen. Er hält die gegenwärtige Entwicklung in den USA für vergleichbar mit der in England oder Australien, wo die Korrektur inflationierter Hauspreise innerhalb von zwei Jahren erledigt war.
Aus diesem Grund sagt Miller ganz deutlich, dass er Aktien von Hausbauern und dem Hausbausektor nahestehenden Unternehmen, wie beispielsweise Hypothekenfinanzierern, heute kaufen würde, falls er sie nicht schon besäße.