Innerhalb von zwei Monaten tätigte Berkshire Hathaway nun den zweiten Verkauf von Aktien des chinesischen Ölunternehmens PetroChina. Die neuerlichen Aktienverkäufe belaufen sich auf ein Volumen von 1,1 Mrd. HK$ oder umgerechnet 140 Mio. US-Dollar und sind damit deutlich umfangreicher, als die Julitransaktion.
Valueinvesting.de, 13. September 2007
Aktuell veräußerte Warren Buffett aus Berkshires Investmentportfolio 92,7 Millionen PetroChina Aktien zu einem durchschnittlichen Anteilspreis von 11,473 HK$. Damit reduzierte Warren Buffett seinen Anteil an den in Streubesitz befindlichen PetroChina-Aktien von 10,16 auf 9,72 Prozent. Seitdem Warren Buffett das PetroChina-Akienpaket im April 2003 für weniger als 1,70 HK$ erworben hat, konnte Berkshire seinen Gewinn aus dieser Beteiligung bis heute mehr als versechsfachen.
PetroChina wird von der in Regierungsbesitz befindlichen China National Petroleum Corp., die bereits seit 1996 Ölfelder im Sudan entwickelt, kontrolliert. Buffetts PetroChina-Investment steht in der öffentlichen Kritik, nachdem in der sudanesischen Region Darfur mittlerweile 200 Tsd. Menschen ums Leben kamen und 2 Millionen obdachlos wurden. Warren Buffett verteidigte das PetroChina-Engagement, da durch Berkshires Ausstieg die Menschenrechtslage im Sudan nicht verbessert würden.
Momentan ist Warren Buffett aber nicht der einzige Investor, der seinen Anteil an chinesischen Staatsbetrieben reduziert. So veräußerte beispielsweise das weltweit zweitgrößte Aluminiumunternehmen Alcoa seinen Anteil an der Aluminum Corp. of China Ltd. (kurz: Chalco) für rund 2,1 Mrd. $. Der Chalco Aktienkurs hatte sich in den vergangenen sechs Jahren nahezu verfünfzehnfacht.