Wie Warren Buffett bereits früher erklärte, verfügt Berkshire Hathaway über drei Kandidaten, die ihn als Vorsitzenden von Berkshire Hathaway ablösen können. Demnach wisse Berkshires Verwaltungsrat genau was zu tun ist, falls Buffett heute Nacht sterben würde.
Valueinvesting.de, 04. März 2007
Zudem wies Warren Buffett in seinem am Freitag nach Börsenschluss veröffentlichten Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway auf die besondere Bedeutung einer Nachfolgeregelung auf der Investmentseite hin.
Nachdem der Investor Warren Buffett früher durch Charlie Munger und später durch Lou Simpson – der das Aktienportfolio von Berkshires Autoversicherer GEICO mit einer ausgezeichneten langfristigen Performance verwaltet – ersetzt werden sollte, scheitert dieses Vorhaben nunmehr an dem Umstand, dass Lou Simpson gerade einmal sechs Jahre jünger als Warren Buffett ist.
Aus diesem Grund hat Warren Buffett im vergangenen Oktober mit dem Berkshire Hathaway Verwaltungsrat einen gemeinsamen Plan ausgearbeitet, um nun umgehend einen jüngeren Mann oder eine jüngere Frau zu engagieren. Dabei lassen sich aus dem Vorgehen, beziehungsweise den Kriterien, die Warren Buffett bei der Wahl seines Nachfolgers anlegt, für den langfristig orientierten Anleger interessante Schlüsse ziehen.
Nach Warren Buffetts Ansicht liegt die Schwierigkeit der Nachfolgeregelung nicht darin, eine Person zu finden, die über einen beeindruckenden Investmentrekord verfügt. Für eine dauerhaft erfolgreiche Kapitalanlage ist nach Warren Buffetts Auffassung aber mehr als eine zeitweilig gute Performance erforderlich.
Hierzu schrieb Warren Buffett: „Der Aktienmarkt wird im Laufe der Zeit außergewöhnliche und selbst bizarre Dinge tun. Dabei kann ein einziger großer Fehler eine lange Serie von Erfolgen kaputtmachen. Aus diesem Grund benötigt Berkshire jemanden, der genetisch programmiert ist, schwerwiegende Risiken zu erkennen und zu vermeiden, einschließlich derer, auf die man noch nie zuvor gestoßen ist. Bestimmte Gefahren, die in einer Investmentstrategie lauern, können mit den heute verwendeten Modellen der Finanzinstitutionen nicht identifiziert werden.“
Das Temperament ist ebenfalls wichtig. Unabhängiges Denken, emotionale Stabilität sowie ein tiefgehendes Verständnis des menschlichen und institutionellen Verhaltens sind nach Buffetts Meinung für den langfristigen Anlageerfolg ebenso unabdingbar. Warren Buffett fügt hinzu, dass er eine Menge kluger Leute gesehen hat, denen es an diesen Tugenden mangelt.
Schließlich spricht Warren Buffett ein spezielles Problem an, nämlich die Fähigkeit die ausgewählte Person auch halten zu können, wenn diese anderswo mehr Geld verdienen kann. Zusammengefaßt ist es eine schwierige Aufgabe jemand passenden zu finden.
Zum Abschluss aber die gute Nachricht: Im Alter von 76 Jahren fühlt sich Warren Buffett hervorragend und sein Gesundheitszustand kann nach allen meßbaren Kriterien als ausgezeichnet angesehen werden. Zitat: „Es ist erstaunlich, was Cherry Coke und Hamburger für einen Burschen tun können.“