Zwar erfolgt die Bekanntmachung aller Aktienkäufe- und verkäufe für das 1. Quartal 2022 erst in ungefähr einem Monat. Nichtsdestotrotz belaufen sich die bis dato von Berkshire Hathaway gemeldeten Investitionen für das laufende Geschäftsjahr auf stolze 22 Milliarden US-Dollar.
Dies ist umso bemerkenswerter, da Warren Buffett während dem Corona-Crash im Frühjahr 2020 als Nettoverkäufer von Aktien in Erscheinung trat und auch im vergangenen Jahr keine größeren Geschäfte tätigte. Stattdessen konzentrierte er sich in 2020 und 2021 auf den Rückkauf eigener Aktien mit einem Gesamtwert von 51,7 Milliarden US-Dollar.
Dass Buffett jedoch auch im Alter von 91 Jahren noch Deals machen kann, demonstrierte er mit seinem Investment von Occidental Petroleum (vergleiche: Warren Buffett erwirbt 10%-Anteil an Occidental Petroleum). Diese Beteiligung wurde zwischenzeitlich auf 106,6 Millionen Occidental-Aktien ausgeweitet.
Wenig später am 21. März 2022 folgte der Kauf des Versicherers Alleghany Corporation. Alleghany umfasst das Rückversicherungsgeschäft TransRe sowie die Sach- und Unfallversicherungssparte. Mit einem Nettoprämienaufkommen von fast 5 Milliarden US-Dollar stellt TransRe eine gute Ergänzung zu dem Rückversicherer General Re dar, den Berkshire bereits im Jahr 1998 erwarb.
Alleghany beendete das Jahr 2021 mit einem Anlageportfolio von fast 21 Milliarden US-Dollar (davon 17 Milliarden US-Dollar in festverzinslichen Anlagen) und einem Eigenkapital von 9,2 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 676 US-Dollar je Aktie.
Berkshire Hathaway erwarb alle ausstehenden Alleghany-Aktien für 848,02 US-Dollar pro Anteil, was einem Aufschlag von 29% gegenüber dem durchschnittlichen Aktienkurs von Alleghany der letzten 30 Tage entsprach. Die Übernahme repräsentiert einen Gesamtwert von 11,6 Milliarden US-Dollar und wird voraussichtlich im 4. Quartal 2022 vollzogen.
Kleine Anekdote am Rande. Der Alleghany CEO Joseph Brandon leitete früher den Rückversicherer General Re und kehrt nun in die Berkshire Hathaway Versicherungsgruppe zurück. Es wird gemeinhin angenommen, dass die Beziehung zwischen Warren Buffett und Joseph Brandon mit ein Faktor beim Zustandekommen der Transaktion war.
Anfang April gab Berkshire Hathaway bekannt, einen Anteil von 4,2 Milliarden US-Dollar oder 11,4% an dem Personal-Computing Unternehmen und Druckerhersteller HP Inc. erworben zu haben. Laut den Einreichungen, die Warren Buffett bei der Securities and Exchange Commission getätigt hat, kaufte Berkshire zwischen dem 04. und 06. April fast 121 Millionen HP-Aktien.
Basierend auf den Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr wurden die Aktien von HP Inc. bei Buffetts Kauf zum etwa 7- bis 8-fachen Gewinn beziehungsweise mit einer Free-Cashflow-Rendite von 13% bis 14% gehandelt.