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Warren Buffetts 20-Ideen Lochkarte

In einer Rede, die der stellvertretende Vorsitzende von Berkshire Hathaway Charlie Munger im Jahr 1994 an der University of Southern California mit dem Titel „Eine Lektion über elementare weltliche Weisheit“ gehalten hat, wies Munger auf das Konzept der „20-Ideen Lochkarte“ (20-Slot Punch Card) hin, das Warren Buffett gerne vor Studenten lehrt.

20-Ideen Lochkarte

Laut Charlie Munger sagt Buffett zu den Studenten folgendes: „Ich könnte Ihr ultimatives finanzielles Wohlergehen verbessern, indem ich Ihnen ein Ticket mit nur 20 Feldern gebe, die alle Investitionen repräsentieren, die Sie in Ihrem Leben eingehen können. Und sobald Sie die Karte einmal durchgelocht haben, können keine weiteren Investments mehr getätigt werden.“

Nach diesen Regeln, so Warren Buffett, „müssen Sie wirklich sorgfältig darüber nachdenken, was Sie tun und Sie wären gezwungen, nur die Investitionen zu tätigen, über die Sie wirklich nachgedacht haben. Im Ergebnis würden Sie vieles besser machen.“

Charlie Munger erklärte in seiner Rede, dass ihm und Warren Buffett dieses Konzept immer wie ein Kinderspiel vorkam. „Für mich ist klar, dass der Gewinner sehr selektiv vorgehen muss“, sagte Munger. „Für mich war es schon sehr früh im Leben offensichtlich. Ich weiß nicht, warum es für viele andere Menschen nicht so offensichtlich ist.“

Vorteile der 20-Ideen Lochkarte

Gemeinhin ist Warren Buffett als Diversifikationsgegner bekannt. Aus seinem Konzept der 20-Ideen Lochkarte ergeben sich verschiedene Vorteile für Anleger, die die Strategie eines konzentrierten Portfolios befolgen.

  • Fokussierung auf herausragende Geschäftsideen
  • Investitionsentscheidungen werden gut durchdacht
  • Reduzierte Fehlerquote
  • Geringe Transaktionskosten durch seltenen Handel
  • Schärfung der langfristigen Perspektive
  • Keine bloße Nachbildung von Aktienindizes
  • Minimale Steuerbelastung

Praktischer Nutzen für private Anleger

Obwohl Charlie Munger und Warren Buffett sicherlich über eine höhere Intelligenz als der Durchschnitt verfügen, führen sie die Grundlage ihres wirtschaftlichen Erfolges auf eine einfache Eigenschaft zurück. Disziplin!

Natürlich hat Warren Buffett in seiner Investmentkarriere mehr als 20 Geschäfte getätigt. Daher sollte die 20-Ideen Lochkarte eher als eine Art Übung verstanden werden, indem Anleger bei jedem Aktienkauf so handeln, als könnten sie nur 20 Entscheidungen treffen.

Des Weiteren könnten Privatanleger ihr persönliches Aktienportfolio durchgehen und sich die Frage stellen, welche der aktuellen Positionen dem Anspruch der Lochkarte gerecht werden? Oder von welchen Aktien sie sich unter Umständen langfristig trennen müssten?

Warren Buffett sagte zum Konzept der Lochkarte auch, dass man im Leben keine 20 großartigen Ideen haben wird, sondern lediglich „fünf oder drei oder sieben“. Diese fünf oder drei oder sieben Investments reichen seiner Meinung nach aber aus, um wohlhabend zu werden.

In Kategorie: Miscellaneous

Über den Autor

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Guten Tag, mein Name ist Mario Wolff. Ich bin privater Investor und beschäftige mich seit mehr als 25 Jahren mit der Anlagephilosophie des Value Investing. Wenn Du magst, kannst Du meinem Blog auf X (ehem. Twitter) folgen oder den Feed abonnieren.

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