Kommentare 0

Berkshire investiert in brasilianischen Fintech Nubank

Die von Warren Buffett geführte Investmentholding Berkshire Hathaway hat 500 Millionen US-Dollar in den brasilianischen Digitalbankbetreiber Nu Pagamentos SA (Nubank) investiert. Damit beläuft sich der aktuelle Marktwert der Nubank, verbunden mit weiteren 250 Millionen US-Dollar von verschiedenen anderen Investoren, auf 30 Milliarden US-Dollar.

Digitales Konto der brasilianischen Nubank
Quelle: Nubank

Die brasilianische Digitalbank operiert über ihre Marke Nubank und ist das größte Fintech in Lateinamerika. Die Bank hat insgesamt 40 Millionen Nutzer in Brasilien, Mexiko und Kolumbien. Nach Angaben des Unternehmens ist die Investition von Berkshire die bedeutendste Einzelinvestition, die es je erhalten hat.

Berkshires Investitionen in Brasilien

Der Deal mit Nu Pagamentos SA ist bereits die zweite nennenswerte Fintech-Investition, die von Berkshire Hathaway in den letzten Jahren in Südamerika getätigt wurde. Als das Unternehmen StoneCo im Oktober 2018 an die Börse ging, erwarb Berkshire 14 Millionen Aktien des brasilianischen Zahlungsabwicklers, wodurch Berkshire einen 5% Anteil an StoneCo besaß.

StoneCo begann als Zahlungsverkehrsdienstleister, ist aber durch die Bereitstellung von einer Vielzahl an neuen Produkten gewachsen. Die Zahl der Kunden, die die Plattform von StoneCo nutzen, hat seit dem Einstieg von Warren Buffett schnell zugenommen.

Nachdem sich Berkshire Hathaway bereits im August 2018 an dem indischen Online-Bezahlservice Paytm beteiligt hat, ergibt sich aus der aktuellen Nubank-Investition ein aufschlussreiches Gesamtbild, da alle drei dieser Unternehmen in derselben Branche – dem digitalen Zahlungsverkehr – tätig sind.

Warren Buffett hat bereits in der Vergangenheit erklärt, dass er bereit wäre, zum richtigen Preis in Brasilien zu investieren. Zum Beispiel sagte er auf der Jahresversammlung von Berkshire Hathaway im Jahr 2006:

Brasilien wäre überhaupt kein tabu, aber wir müssten in der Lage sein, zu einem attraktiven Preis viel Geld in ein Geschäft zu stecken, das wir verstehen. Wir möchten, dass dieses Geschäft billiger ist, als es in den Vereinigten Staaten wäre. Zwar würden wir die Steuergesetze und die Nuancen in der Unternehmensführung nicht verstehen, aber zu einem bestimmten Preis würden wir das in Kauf nehmen.

Aufgrund dieser Kommentare und Berkshires Investitionen in StoneCo und Nubank sind diese beiden Unternehmen möglicherweise preiswerter, als ihre Konkurrenten in den Vereinigten Staaten. Unter Umständen bieten sie auch ein größeres Wachstumspotenzial, da sie in sich entwickelnden Märkten tätig sind.

Laut dem CEO der Nubank haben 60 Millionen Menschen in Brasilien und 250 Millionen Menschen in Lateinamerika keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die Nubank bietet Lebensversicherungen, Privatkredite, Anlageprodukte, mobile Zahlungen und Produkte für kleine und mittelständische Unternehmen.

Somit hat sich Berkshire einen Anteil an der schnell wachsenden und sich digital entwickelnden brasilianischen Wirtschaft gesichert. Zusammen mit dem indischen Unternehmen Paytm sieht es so aus, dass Warren Buffett auf der Suche nach innovativen Finanzdienstleistern außerhalb der USA ist.

In Kategorie: Miscellaneous

Über den Autor

Veröffentlicht von

Guten Tag, mein Name ist Mario Wolff. Ich bin privater Investor und beschäftige mich seit mehr als 25 Jahren mit der Anlagephilosophie des Value Investing. Wenn Du magst, kannst Du meinem Blog auf X (ehem. Twitter) folgen oder den Feed abonnieren.

Schreibe eine Antwort